Route des Princes d'Orange

Um zu verstehen, was die "Route des Princes d’Orange (Route der Fürsten von Oranien)" ist, muss man verstehen, was das Fürstentum Orange war.
Es war ein Gebiet, das zu dieser Zeit vom Heiligen Römischen Reich - wie übrigens auch der Rest der Provence- abhängig war. Dieses Fürstentum hatte seine Hauptstadt in der Stadt Orange (in der Vaucluse) und war in der Comtat Venaissin (Grafschaft Venaissin) eingeschlossen.
 
Orpierre war ein Lehen, das der Familie Mévouillon gehörte (bevor es von Galburge de Mévouillon verkauft wurde), und eine Zeit lang von Dauphine annektiert wurde. Der Thronfolger verkaufte sein Territorium an Jean de Chalon, der Herr von Orpierre wurde. Sein Enkel, Baron von Orpierre und Trescléoux verband das Schicksal von Orpierre fest mit Orange, indem er Marie des Baux heiratete, Erbin des Fürstentums von Oranien. Das Haus von Les Baux, das zwischen 1115 und 1702 die Fürsten von Oranien stellte und dessen Nachkommen die noch heute regierende Familie der Niederlande ist, gelangte in den Besitz dieser beiden neuen Lehen. Orpierre wurde Besitz der Fürsten von Oranien, die diesen Weg benutzten, um von Orange zu ihrer Festung in Orpierre zu gelangen. Diese 107 Kilometer lange Route, die die beiden Gebiete verbindet, wurde dann „Route des Princes d'Orange“ genannt.

 

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Da die Route des Princes d’Orange auf der Strecke zwischen Norditalien, Dauphiné und Avignon, wo sich die Päpste im 14. Jahrhundert niedergelassen hatten, liegt, wurde sie über 4 Jahrhunderte lang von zahlreichen Pilgern, Kaufleuten und Bankiers, die über den Pass von Montgenèvre nach Italien fuhren, benutzt. Während des 15. Jahrhunderts wurde die „Sperre“ von Orpierre, dieser unerlässliche Durchgang, mit drei Toren, die die Einschließung sperren, verstärkt, wodurch nicht nur das "Haus des Prinzen", sondern auch die Grande Rue mit ihren Renaissance-Häusern und sogar einem jüdischen Viertel, der Boureynaud, Sitz des Bankenwesens, gesichert waren.
 
Als der berühmteste dieser Prinzen von Oranien, Wilhelm I. von Nassau, die Führung des Aufstands der Großen Niederlande übernahm (was Holland, Belgien und ein Teil von Nordfrankreich umfasste) verbündete er sich im 16. Jahrhundert während der Religionskriege mit den französischen Protestanten gegen Philipp II. von Spanien, der die Rechte der alten Chartas zur besseren Bekämpfung des Protestantismus einschränken wollte. Unter dem Schutz der Prinzen von Oranien im 16. Jahrhundert widersetzt sich das Dorf Orpierre Richelieu und dann Ludwig XIV. Es war eine in der Dauphiné isolierte protestantische Festung.
 
Die Religionskriege läuteten den Beginn seines Verfalls ein. Die Schlösser und Befestigungen, die den Weg schützten, wurden auf Befehl von Richelieu um 1633 zerstört.
 
Orpierre wurde 1713 im Rahmen des Vertrags von Utrecht endgültig an Frankreich zurückgegeben.
 

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Eine Fahrradroute

auf der sie Sie diese abwechslungsreiche Strecke, die dem Tal der Céans folgt, entdecken werden. Genießen Sie einen Stopp im mittelalterlichen Dorf Orpierre, bevor Sie den Abstieg des St. Jean Passes in Angriff nehmen.

 

Heute ist die Stadtmauer von Orpierre nahezu erhalten geblieben. Einige Häuser wurden auf ihrem Standort gebaut, aber sie sind trotzdem immer noch leicht zu erkennen: um mehr zu erfahren, nehmen Sie doch an der Führung teil!
 
Diese 107 Kilometer lange Route wurde Route des Princes d'Orange benannt, da sie die Stadt Orange (Vaucluse) mit dem Dorf Orpierre (Hautes-Alpes) über Rasteau und Vaison-la-Romaine (Vaucluse) verbindet, indem sie Buis-les-Baronnies (Drôme), den Pass von Perty (1302 m) Laborel, dann das Tal der Céans und den Weiler Bégües sowie die Gemeinde Sainte Colombe durchquert.
 
In Erinnerung an diese lange historische Zeit wurde die Straße unter diesem Namen am 12. Juni 1956 in Anwesenheit des Barons van Boetzelaer van Oosterhout, Botschafter der Niederlande in Frankreich, und des Präfekten von Vaucluse eingeweiht. Sie ist eine beliebte Touristenroute, die die Landschaften von Vaucluse, Drôme und Hautes-Alpes zwischen Weinbergen und Lavendelfeldern durchquert.

Wussten Sie...?

Raymond Chauvet erzählt in seinem Buch "Roman eines Hugenotten" die Geschichte von Suzanne Maigre, einer Tochter bürgerlicher Protestanten, die sich weigerte, ihre Religion aufzugeben, und es vorzog ins Exil zu gehen. Sie ermutigte 500 Orpierrois nach Nordeuropa, Deutschland oder in die Schweiz mit auf die Flucht zu gehen.